Verlauf einer rheumatoiden Arthritis

Grundsätzlich zeigt jede RA-Erkrankung einen individuellen Verlauf. Es haben sich aber in einer große Zahl von Krankheitsbeobachtungen einige typische Verlaufsformen herauskristallisiert. In etwa 60 bis 70% aller Fälle kommt es – unbehandelt – zu einem langsamen Fortschreiten der Gelenkszerstörung mit zunehmendem Funktionsverlust der betroffenen Gelenke. Etwa 10% der PatientInnen zeigen eine rasch und aggressiv fortschreitende RA, bei der es zu schnellen und ausgeprägten Gelenkszerstörungen kommt. Weitere 10 bis 20% zeigen eine milde Verlaufsform mit leichten Schüben, langen Intervallen und relativ geringen Beschwerden.


Wie wichtig es ist, möglichst früh mit der gezielten Behandlung zu beginnen, ergibt sich aus der Tatsache, dass die destruktiven Gelenksveränderungen oft in den ersten Jahren am schnellsten voranschreiten; nach drei Jahren sind bei 70% der PatientInnen bereits im Röntgenbild sichtbare Veränderungen aufgetreten.

Es gibt bestimmte Faktoren, die auf die Wahrscheinlichkeit eines ungünstigen Verlaufes hinweisen. In solchen Fällen ist die frühzeitige Anwendung einer intensiv wirksamen Therapie besonders wichtig. Solche ungünstigen Zeichen sind:

  • Positiver Rheumafaktor im Blut und/oder Nachweis von CCP-Antikörpern im Blut
  • Frühes Auftreten von Rheumaknoten
  • Hohe Entzündungswerte (CRP, Senkung)
  • Große Anzahl geschwollener und schmerzhafter Gelenke
  • Bereits zu Krankheitsbeginn sichtbare Veränderungen im Röntgenbild
  • Lang anhaltende Morgensteifigkeit
  • Früher Funktionsverlust der Gelenke