Leben mit rheumatoider Arthritis

RA und Schwangerschaft: Zunächst einmal muss klargestellt werden, dass eine RA-Patientin grundsätzlich schwanger werden darf. Allerdings sollte keine ungeplante Schwangerschaft erfolgen. Basistherapeutika wie Methotrexat oder Leflunomid müssen nämlich rechtzeitig vor Eintreten einer Schwangerschaft abgesetzt werden, um eine Schädigung des Embryos zu vermeiden.

Andere Rheuma-Medikamente sind grundsätzlich, falls notwendig, auch während der Schwangerschaft erlaubt. Das gilt z.B. für Kortison. Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Diclofenac und andere sollten im letzten Schwangerschaftsdrittel vermieden werden. Für das erste Drittel – und im Prinzip auch für den Rest – der Schwangerschaft gilt, dass grundsätzlich nur Medikamente genommen werden sollen, die für die Mutter unbedingt erforderlich und von den behandelnden ÄrztInnen verordnet worden sind. Mit weniger Medikamenten auszukommen, wird vielen Frauen mit RA durch die Tatsache erleichtert, dass die Erkrankung während der Schwangerschaft häufig besser wird. Für die Stillperiode gilt Ähnliches wie für die Schwangerschaft.

RA und Sport: Es ist ein Mythos, dass RA-PatientInnen keinen Sport treiben sollen. Wahr ist das genaue Gegenteil: Die Forschung hat gezeigt, dass eine maßvolle, gelenksschonende sportliche Betätigung zu den wichtigsten Maßnahmen im Rahmen des RA-Managements zählt. Mäßige, aber regelmäßige Bewegung reduziert Gelenksschmerzen und -steifigkeit, hilft beim Muskelaufbau, der wiederum die Gelenke stabilisiert, und erhöht Flexibilität und Ausdauer. Darüber hinaus hat Sport weitere positive Wirkungen wie z.B. Gewichtsreduktion. Wichtig ist, Sportarten zu wählen, bei denen es zu keinen starken Stoßbelastungen der Gelenke kommt und bei denen kein erhöhtes Verletzungsrisiko besteht. Sehr gut geeignet sind etwa Schwimmen, Radfahren oder Nordic Walking. Ein gutes Kriterium: Wenn sich nach dem Sport Schmerzen entwickeln, ist Vorsicht geboten.

RA und Reisen: Bei Reiseimpfungen sind Nutzen und Risiko sorgfältig abzuwägen. So genannte Lebendimpfungen (z.B. Gelbfieber, Schluckimpfung gegen Typhus) können unter Therapie mit Kortison oder Basistherapeutika gefährlich sein. Eine Reduktion der antirheumatischen Dauermedikation vor der Reise aber ist gefährlich, da sie zu Rheumaschüben während der Reise führen könnte. Ein ausführliches Gespräch mit dem/der Rheumatologen/in kann dabei helfen, Probleme auf der Reise zu vermeiden.