Behandlung von rheumatoider Arthritis

Ist die Diagnose RA einmal gestellt, muss ein individuell zugeschnittener Behandlungsplan erstellt werden. Die RA ist zwar grundsätzlich auch heute zumeist nicht heilbar, in vielen Fällen ist es aber mit einer gezielten und frühzeitigen Behandlung möglich, das Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten oder sogar ganz zu stoppen. Einmal erfolgte Gelenksschäden bzw. -zerstörungen sind jedoch nicht rückgängig zu machen.

Das Hauptziel einer optimalen Therapie der RA besteht daher darin, die Entzündung so früh und so komplett wie möglich zu unterdrücken. Wenn dies gelingt, geht die Schwellung zurück, die Morgensteifigkeit verschwindet und die Gelenke werden schmerzfrei und können wieder normal belastet werden. Auch das Fortschreiten der Gelenkszerstörungen ist damit gebannt.

Die moderne Rheumatologie versucht, diesem Ziel mit einer Reihe von Medikamenten möglichst nahe zu kommen. Darüber hinaus gehören zu einer umfassenden Therapie der RA aber weitere Maßnahmen, wie etwa Physikalische Therapie, Krankengymnastik und Ergotherapie. (Details siehe unter “Zusatzbehandlungen”)

Die Folgen einer ungenügenden Behandlung können schwerwiegend sein. Da die Krankheit mehr oder weniger ungehindert fortschreitet, nehmen auch die Gelenksschwellungen zu. Das führt zu zunehmenden Bewegungseinschränkungen und damit zu einem generellen Bewegungsmangel, da die meisten Betroffenen verständlicherweise versuchen, sich möglichst schonend und wenig zu bewegen. Muskel- und Knochenschwund (Osteoporose) können die Folge sein. Im Weiteren kann es auch zu nicht mehr korrigierbaren Fehlstellungen der Gelenke kommen. Am Ende dieses Prozesses können komplette Gelenksversteifungen und -zerstörungen stehen (siehe auch unter “Verlauf”).

Medikamente sind zwar eine entscheidende Säule der erfolgreichen RA-Therapie, aber sie allein genügen nicht. Eine chronische Krankheit wie die RA erfordert eine tragfähige Beziehung zwischen ÄrztInnen und PatientInnen. Dabei handelt es sich um eine langjährige Partnerschaft, die auf gegenseitigem Vertrauen beruhen sollte. Die medikamentöse Therapie muss immer wieder der aktuellen Situation und dem medizinischen Fortschritt angepasst werden; und auch die diversen Begleitmaßnahmen bedürfen einer laufenden Überprüfung. Schließlich muss auch auf besondere Situationen (siehe unter “Leben mit RA”) entsprechend eingegangen werden.