Behandlung von Morbus Bechterew

Die Behandlung des Morbus Bechterew besteht aus mehreren Säulen:

  • Medikamentöse Therapie
    Als erste Therapie nach Diagnose kommen bei Morbus Bechterew kortisonfreie Antirheumatika (NSAR) zum Einsatz. Ihre Anwendung kann entweder in den Schmerzphasen oder als Dauertherapie erfolgen. NSAR bekämpfen den Entzündungsprozess und lindern die Schmerzen.

    Verbessern sich die Symptome trotz ausreichender Gabe von NSAR nicht, stehen mit den so genannten Biologika (TNF-alpha-Blocker, Interleukin-17-Antagonisten) weitere, immunmodulierende Medikamente zur Verfügung. Biologika blockieren entzündungsfördende Botenstoffe und greifen somit direkt in den Entzündungsprozess ein. Ihre Anwendung unterliegt aber sowohl aus Sicherheits- wie auch aus Kostengründen bestimmten Auflagen (hohe Krankheitsaktivität, Ausschluss von Infektionen etc.).

    Die Anwendung der Biologika erfolgt entweder als Infusion oder als Injektion unter die Haut, je nach Präparat entweder einmal wöchentlich oder alle zwei bzw. vier Wochen.

     

    Zuletzt wurde auch ein Vertreter aus der Gruppe der „small molecules“ zur Behandlung zugelassen. Es handelt sich dabei um eine neue Medikamentengruppe, die ebenfalls in das Entzündungsgeschehen, aber an einer anderen Stelle der Prozesse, gezielt eingreift. Anders als die Biologika können diese Substanzen als Filmtabletten eingenommen werden. Bisher vorliegende Studienergebnisse zeigen für die „small molecules“ im Vergleich zu Biologika ähnliche Wirksamkeits- und Verträglichkeitsprofile. Bezüglich der Sicherheit können allerdings nur Langzeitbeobachtungsstudien endgültig belegen, dass small molecules ebenso "sicher" wie Biologika sind
  • Bewegungstherapie
    Für Morbus-Bechterew-Patienten wurde eine eigene Gymnastik entwickelt, welche die Patienten regelmäßig durchführen sollen. Sie ist ein wichtiger Teil der Therapie und sollte zumindest einmal täglich über 20 Minuten durchgeführt werden.

Prognose

Trotz der guten medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten ist eine völlige Heilung des Morbus Bechterew  bis heute noch nicht erreicht worden, doch erlauben frühe Diagnose und konsequente Therapie eine generell günstige Prognose.